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Christlicher Sängerbund beendet seine Arbeit

25.11.2021

Der Christliche Sängerbund auf den Singtagen in Mössingen. Foto: CS
Der Christliche Sängerbund auf den Singtagen in Mössingen. Foto: CS

Fulda/Wuppertal (IDEA) – Der „Christliche Sängerbund“ (CS) beendet im Sommer 2022 seine Arbeit. Das hat die in Fulda tagende Bundesversammlung dieses Chorwerkes zumeist freikirchlicher Gemeinden beschlossen. Sie gehören vor allem zur Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) oder zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG). Wie der CS-Vorsitzende, der Berliner EmK-Superintendent Gabriel Straka, mitteilte, stellt der Sängerbund seine Arbeit zum 31. August ein.

Der Verein, der nach eigenen Angaben von den meisten Mitgliedern und Freunden als „CS“ bezeichnet wird, vertritt rund 250 Chöre mit etwa 3.000 Sängern.

Straka sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA, dass es in den freikirchlichen Gemeinden immer weniger Chöre gebe. Weil zudem zwei Mitarbeiter die CS-Geschäftsstelle im Sommer 2022 verließen, habe man beschlossen, nicht neu durchzustarten, sondern die Arbeit einzustellen. Zugleich hob Straka hervor: „Wir blicken dankbar auf das segensreiche Wirken des Christlichen Sängerbundes zurück.“

Neben dem CS gibt es den Evangelischen Sängerbund

Er wurde 1879 in Wuppertal gegründet und hatte in Spitzenzeiten in den 1930er Jahren bis zu 40.000 Mitglieder. 1898 schlossen sich eine Reihe von Chören der Landeskirchlichen Gemeinschaften dem neu gegründeten Evangelischen Sängerbund an, der heute rund 5.000 Mitglieder vertritt. In den 1970er Jahren umfasste der CS in Westdeutschland 718 Chöre mit fast 19.000 Sängern.

In der DDR fand die freikirchliche Chorarbeit ein Dach in der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Gemeindechorwerke mit 310 Chören und 4.500 Sängern. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten des Sängerbundes gehörte der methodistische Prediger und als „Sängervater“ bekannt gewordene Ernst Gebhardt (1832–1899).

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Kantor und Komponist Paul Ernst Ruppel (1913–2006) prägend, der ab 1936 für den CS tätig war.

Chorarbeit geht weiter

In einer Verlautbarung teilte der CS mit, das Ende des Vereins bedeute nicht, dass die Chorarbeit aufhöre. Vielmehr werde die musikalische Gemeindearbeit von den beteiligten Freikirchen weitergeführt. So habe der EmK-Kirchenvorstand die Gründung eines Musikreferats beschlossen.

Geplant sei etwa, den bisherigen CS-Bundeskantor Christoph Zschunke (Wuppertal) als Musikreferenten anzustellen. Der BEFG habe signalisiert, kirchenmusikalische Schulungen in Eigenverantwortung weiterzuführen. Darüber hinaus übernimmt der freikirchliche Oncken Verlag/Blessings 4 you (Kassel und Stuttgart) den CS-Verlag Singende Gemeinde mit dem Vertrieb von Chorliteratur. Man könne die Angebotspalette sogar erweitern, wenn in den Gemeinden dafür Interesse bestehe, sagte Geschäftsführer Tobias Blessing (Stuttgart).

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