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Bundestag: Fast alle religionspolitischen Sprecher stehen fest

17.02.2022

Die religionspolitischen Sprecher sind im Bundestag vertreten. Foto: pixabay.com
Die religionspolitischen Sprecher sind im Bundestag vertreten. Foto: pixabay.com

Berlin (IDEA) – Die meisten Fraktionen im Deutschen Bundestag haben inzwischen ihre religionspolitischen Sprecher benannt.

Bei der SPD wird die Position weiterhin von Lars Castellucci (Wiesloch bei Heidelberg) versehen, der in dieser Funktion bereits seit 2018 tätig ist. Der 47-jährige Protestant ist außerdem Sprecher für Migration und Integration seiner Fraktion und stellvertretender Innenpolitischer Sprecher. 2016 berief der Rat der EKD Castellucci in die EKD-Kammer für Migration und Integration. Das Gremium berät die Kirche unter anderem zu den Themen Einwanderung, Flüchtlinge und Europäisches Asylsystem.

Von 2004 bis 2008 war Castellucci Vorsitzender der Bezirkssynode im Kirchenbezirk Wiesloch. Er ist Organist mit kirchenmusikalischem D-Schein und hat früher den evangelischen Kirchenchor in Baiertal geleitet.

2009 begleitete die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den SPD-Politiker im Vorfeld der Bundestagswahl im Wahlkampf. Dabei berichtete Castellucci – er ist seit 1991 SPD-Mitglied und sitzt seit 2013 im Bundestag –, dass er unter anderem wegen des früheren Bundespräsidenten Johannes Rau (1931–2006) in die Partei eingetreten sei. Dessen Persönlichkeit als Politiker und Christ habe ihn fasziniert.

An der SPD schätze er, dass sie ein soziales Gewissen habe und sich mit dem gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft nicht zufriedengeben wolle. Eine Politisierung der Kirche lehnt er ab: „Es nervt mich, wenn mir von der Kanzel Ratschläge erteilt werden.“ Auftrag der Kirche sei es, das Evangelium zu predigen und den christlichen Glauben zu stärken. Castellucci lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Auch die Grünen setzen auf Kontinuität

Der bisherige Beauftragte für Religion und Weltanschauungen der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Konstantin von Notz (Mölln), behält seine Funktion ebenfalls. Der 51-jährige evangelische Rechtsanwalt ist seit 2009 Mitglied des Bundestags und amtiert auch als stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

Bereits früh engagierte er sich in der Konfirmandenarbeit, organisierte Freizeiten und verteilte in der Frankfurter Bahnhofsmission Essen an Bedürftige. Von Notz ist verheiratet mit Anna von Notz, die Mitglied im Rat der EKD ist. Gemeinsam haben sie zwei Kinder.

Die FDP benennt eine Katholikin

Für die FDP wird künftig die Dolmetscherin Sandra Bubendorfer-Licht (Mühldorf am Inn) als religionspolitische Sprecherin fungieren. Die 52-Jährige tritt damit die Nachfolge von Benjamin Strasser (Weingarten bei Ravensburg) an, der im Dezember als Parlamentarischer Staatssekretär ins Bundesjustizministerium gewechselt war.

Bubendorfer-Licht gehört dem Bundestag seit 2019 und ist wie ihr Vorgänger Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die AfD-Fraktion entscheidet im März über die Nachfolge von Volker Münz

Die AfD-Bundestagsfraktion teilte IDEA auf Nachfrage mit, dass sie im März über die Neubesetzung der Position entscheiden werde. Der bisherige kirchenpolitische Sprecher, Volker Münz (Uhingen bei Göppingen), hatte bei der Bundestagswahl im September 2021 den Wiedereinzug knapp verpasst, da die AfD in Baden-Württemberg zehn Mandate über die Landesliste errang und er auf Platz elf stand. Münz gehörte bis 2019 dem Kirchengemeinderat in seinem Ort und der evangelischen Bezirkssynode Göppingen an.

Die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, und der Linken hatten ihre religionspolitischen Sprecher bereits zuvor benannt.

Bei der Union hat diese Aufgabe der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK), Thomas Rachel (Düren), übernommen, bei den Linken die konfessionslose Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Berlin).

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