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Brot für die Welt: Mehr Geld für den Kampf gegen den Hunger

27.07.2022

Alle dreizehn Sekunden stirbt laut UN ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Symbolbild: unsplash.com
Alle dreizehn Sekunden stirbt laut UN ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Symbolbild: unsplash.com

Berlin (IDEA) – Das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen „Brot für die Welt“ erwartet von den Industrieländern mehr Anstrengungen bei der Bekämpfung des weltweiten Hungers.

Auf der Jahrespressekonferenz in Berlin am 27. Juli forderte die Präsidentin Dagmar Pruin die wohlhabenden Länder auf, mehr Gelder bereitzustellen sowie längerfristige Maßnahmen, um die „Auslöser des Hungers“ zu beheben. „Die politischen Entscheidungsträger müssen auch die dahinterliegenden Ursachen entschlossen angehen und in der Agrarpolitik auf allen Ebenen umsteuern“, erklärte Pruin.

Brot für Welt fördert bei seinen Projekten nach eigenen Angaben einen agrarökologischen Ansatz, der auf traditionelles Saatgut in betroffenen Ländern setzt und industriellen Dünger vermeidet. So seien die Staaten weniger von Klimaveränderungen abhängig, die neben bewaffneten Konflikten und den Folgen der Corona-Pandemie die größten Hungertreiber seien. Die geplanten Kürzungen im Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr kritisierte Pruin scharf als „verantwortungslos“.

Bis zu 828 Millionen Menschen hungern den Vereinten Nationen (UN) zufolge derzeit. Alle dreizehn Sekunden stirbt laut UN ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Besonders dramatisch sei die Situation in Somalia, der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad, im Kongo sowie in Madagaskar und im Jemen.

Spendenniveau niedriger als in den Vorjahren

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr mehr als 1.800 Projekte in fast 90 Ländern umgesetzt. Das Hilfswerk erhielt 63,6 Millionen Euro Spenden und Kollekten (2020: 76,8 Mio. Euro aufgrund eines Jubiläumsjahres; 2019: 64,4 Mio. Euro). Der Organisation standen damit zusammen mit kirchlichen und Bundesmitteln rund 312 Millionen Euro für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung.

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