Politik
Brasilien: Evangelische Allianz distanziert sich von den Übergriffen
11.01.2023
Brasilia (IDEA) – Die Evangelische Allianz in Brasilien hat sich von den Sturm radikaler Anhänger des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro auf das Regierungsviertel in der Hauptstadt Brasilia distanziert.
Am 8. Januar waren Tausende in den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz eingedrungen. Sie hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Erst nach Stunden brachten Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle. Später wurden rund 1.200 Demonstranten vorläufig festgenommen.
Auf ihrer Internetseite veröffentlichte die Allianz eine Erklärung, in der es heißt, dass man freie Demonstrationen innerhalb der verfassungsmäßigen Grenzen verteidige. Doch „die antidemokratischen, gewalttätigen und nicht zu rechtfertigenden Akte“ in Brasilia weise man „vehement“ zurück. Weiter heißt es: „Wir bekräftigen unser Bekenntnis zum demokratischen Rechtsstaat und seinen Institutionen.“ Kennzeichen des christlichen Glaubens seien Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden.
Um Frieden und Gerechtigkeit wiederherzustellen, müssten die Verantwortlichen „dieser tragischen Ereignisse“ ermittelt werden. Die Allianz ruft weiter alle Kirchen dazu auf, für das Land und die Regierenden zu beten.
Die Evangelische Allianz, die sich „Brasilianische Evangelische Christliche Allianz“ nennt, wurde 2010 in Sao Paulo gegründet. Sie vertritt nach eigenen Angaben 61 evangelikale Institutionen, darunter auch Kirchen. Sie ist Mitglied in der Weltweiten Evangelischen Allianz und hat ihren Sitz in Brasilia.
Bolsonaro hält sich seit dem 30. Dezember in Orlando (US-Bundesstaat Florida) auf. Neuer brasilianischer Präsident ist seit dem 1. Januar Lula da Silva.
51 Prozent der 214,5 Millionen Einwohner der Landes sind katholisch, 31 Prozent evangelisch.
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