Frei-/Kirchen
Bischof Stäblein wird „Pate“ für gefangenen Iraner
16.02.2023
Berlin (IDEA) – Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein (Berlin), hat eine politische Patenschaft für einen Gefangenen im Iran übernommen. Wie die Landeskirche auf ihrer Internetseite mitteilte, handelt es sich um den 35-jährigen Javad Rouhi aus der iranischen Stadt Amol. Er wurde im September 2022 inhaftiert und aufgrund der Teilnahme an den landesweiten Protesten wegen „Korruption auf Erden“, „Kriegsführung gegen Gott“ und „Abfall vom Glauben“ dreifach zum Tode verurteilt. Rouhi leide an einer psychischen Erkrankung, teilte die Landeskirche mit. Nach schweren Folterungen sei sein Leben nun in großer Gefahr.
Stäblein erklärte, er wolle dem Gefangenen „in der westlichen Welt eine Stimme geben“. In Briefen an den iranischen Botschafter in Deutschland und an den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi habe er die schnellstmögliche Freilassung und die Aufhebung des Todesurteils gefordert. Die Übernahme der Patenschaft sei zudem ein Zeichen der Solidarität mit dem Menschen, die im Iran unter Gefahr für Leib und Leben gegen das Regime protestierten.
Die politischen Patenschaften werden von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) vermittelt. Ihr Ziel ist es, durch öffentlichen Druck die Situation von Gefangenen zu verbessern oder ihre Freilassung zu erreichen. Seit 2011 hat die IGFM über 200 Patenschaften von Politikern und Prominenten für gewaltlose politische Gefangene und Glaubensgefangene initiiert. Stäblein ist der erste evangelische Kirchenleiter, der eine solche Patenschaft übernimmt.
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