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Bischöfin: Es gibt eine große Sehnsucht nach Segen

26.08.2021

Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Foto: Marcelo Hernandez
Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Foto: Marcelo Hernandez

Hamburg (IDEA) – Neue Formen rund um den Sonntagsgottesdienst hat die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Kirsten Fehrs (Hamburg), angeregt.

Sie beobachte „eine große Sehnsucht nach Segen – nach Gehaltensein, gerade jetzt in dieser Pandemie“, sagt sie in einem Interview mit der Septemberausgabe der „Herder Korrespondenz“ (Freiburg). Dabei gehe es auch um Rituale, „die mich sicherer machen in einer sich auflösenden Sinnstruktur“. Zur Begründung verwies sie auf das Tauffest der Nordkirche 2019 an der Elbe mit 5.000 Besuchern. Fehrs: „Das hat mir deutlich gemacht, dass religiöse Musikalität viele Tonarten kennt.“ Im Blick auf Musik, Sprache und liturgischen Ausdrucksformen brauche man lebendigere Formen.

Wenn junge Leute ihre Ängste ins Gebet nehmen

Fehrs zeigte sich zuversichtlich, dass auch junge Leute angesprochen würden, wenn „sie mit ihren Anliegen und Themen bei uns ernsthaft vorkommen“. Zu den Zukunftsthemen Jugendlicher gehörten der Klimaschutz, die weltweite Ungerechtigkeit, Kriege und Flucht. Es berühre sie jedes Jahr, so Fehrs, „wenn beim Azubigottesdienst zu Beginn ihrer Ausbildung Hunderte von jungen Leuten ihre Träume und Ängste buchstäblich ins Gebet nehmen“.

Darüber hinaus gebe es ein großes Bedürfnis nach sozialer Gemeinschaft, das bei Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Pandemie eher größer als kleiner geworden sei.

Sexuellen Missbrauch in der Kirche unabhängig aufarbeiten

Im Blick auf den sexuellen Missbrauch in den Kirchen forderte Fehrs eine unabhängige Aufarbeitung. Sie finde es richtig, „wenn Betroffene eine größere Beteiligung des Staates fordern“. Fehrs: „Wir würden daher eine Unterstützung durch die Politik sehr gerne annehmen.“ Sexualisierte Gewalt habe es in den Strukturen zu leicht gehabt, davor könne kann man immer noch „erschrecken“.

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