Frei-/Kirchen
Bilz: Vom „Beseufzen unseres Ungemachs“ verabschieden
19.11.2023
Dresden (IDEA) – Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz (Dresden) hat angesichts zahlreicher Krisen in Kirche und Gesellschaft dazu aufgerufen, mehr auf Gott zu vertrauen. Man müsse neu überlegen, „ob unsere Situation nicht stärker danach verlangt, dass wir unser Schicksal und das der Kirche in Gottes Hand legen“, sagte er vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, die vom 17. bis 20. November in Dresden tagt.
„Zukunftsglaube als bedingungsloses Gottvertrauen entsteht wohl erst mitten in der Not. Mir macht das große Hoffnung darauf, dass wir mehr davon geschenkt bekommen werden, je größer die Herausforderungen werden.“
Gleichzeitig verwies Bilz auf die nach wie vor vielen Handlungsmöglichkeiten, die Kirche hierzulande noch habe und rief dazu auf, diese mutig zu nutzen.
Die sinkenden Kirchenmitgliederzahlen könnten durchaus traurig stimmen. Doch es sei an der Zeit, sich vom „lutherisch-melancholischen Beseufzen unseres Ungemachs“ zu verabschieden und zu handeln. „Kirchen sollten neu zu Orten der Stille für Menschen werden, die von einem Schrecken zum nächsten getrieben werden“, so Bilz. Entscheidend sei auch eine demütige Haltung, die um die eigene Bedürftigkeit und das Angewiesensein auf Gottes Gnade wisse.
In Diakonie investieren
Der Landesbischof ging ferner auf die Ergebnisse der am 14. November veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) ein. Sie zeige, dass sowohl Gläubige als auch Konfessionslose mehr Vertrauen in die Diakonie als in die Kirche hätten. „Diakonisches Handeln erzielt Wirkung, deshalb braucht es unsere Aufmerksamkeit und unsere Investition“, so Bilz.
Aus der KMU gehe auch hervor, dass 70 Prozent der evangelischen Befragten in ihrer religiösen Einstellung nachhaltig vom Konfirmandenunterricht geprägt worden seien. Auch die Kinder- und Jugendarbeit sei daher wichtig: „Gottes Wege in die Zukunft sind nicht ohne die kommende Generation denkbar.“
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