Gesellschaft
Bethel: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ärzte
26.02.2022
Bielefeld (IDEA) – Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen Ärzte des Evangelischen Krankenhauses Bethel in Bielefeld. Gegen sie bestehe der Verdacht auf Beihilfe zur Vergewaltigung durch Unterlassen, erklärte die Anklagebehörde in einer Pressemitteilung.
Hintergrund ist der Fall eines früheren Assistenzarztes, der in dem Krankenhaus zwischen 2018 und 2020 über 30 Patientinnen betäubt und vergewaltigt haben soll. Er wurde im Frühjahr 2020 freigestellt, weil die Kriminalpolizei wegen Missbrauchs von Betäubungsmitteln gegen ihn ermittelte. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand sie Filmaufnahmen von den Vergewaltigungen.
Im September 2020 nahm er sich in der Untersuchungshaft das Leben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass seine Vorgesetzten bereits 2019 Hinweise auf Auffälligkeiten erhielten, denen sie aber nicht nachgegangen seien.
Laut einer Pressemitteilung der Krankenhausleitung hatten die Vorgesetzten erst im April 2020 von Vorwürfen gegen den Assistenzarzt erfahren und ihn unverzüglich freigestellt. In dem Fall hatte zunächst die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt.
Sie stellte das Verfahren im Mai 2021 ein. Das nordrhein-westfälische Justizministerium entzog ihr daraufhin die Zuständigkeit und beauftragte die Duisburger Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.
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