Frei-/Kirchen
Berlin: Kirche dient als Treffpunkt für radikale Klimaaktivisten
20.04.2023
Berlin (IDEA) – Radikale Klimaaktivsten der Gruppe „Letzte Generation“ dürfen sich in der evangelischen St.-Thomas-Kirche in Berlin-Kreuzberg treffen. Sie nahmen dort am 19. April gemeinsam ein Frühstück ein und brachen später von dort zu Protestmärschen auf.
Am Tag zuvor hatte die Gruppe, deren Anhänger sich auf Straßen festkleben, in der Kirche eine Pressekonferenz abgehalten. Gemeindepfarrerin Rebecca Marquardt sagte laut einem Bericht der Zeitung B.Z.: „Wir teilen die Ziele der Letzten Generation, nicht aber die Mittel. Es geht um die Bewahrung der Schöpfung, deswegen haben wir die Kirche zur Verfügung gestellt, weil auch das unser Anliegen ist. Es handelt sich hier ausdrücklich um keine Kooperation.“
Eine Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA bei der Pfarrerin blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Die Kirche habe weiteren Frühstückstreffen der „Letzten Generation“ zugestimmt, so die 34-jährige Teilnehmerin Patricia laut B.Z.-Bericht. Sie sollen während der Protestwochen jeden Mittwoch stattfinden.
Am 20. April behinderten Aktivisten der Letzten Generation an verschiedenen Stellen in Berlin den Verkehr. In Charlottenburg klebten sich zeitweise 30 Personen vor der Deutschen Oper auf der Bismarckstraße fest. Laut Informationen von „Bild“ kam ein Feuerwehrfahrzeug wegen des Protests nicht durch.
„Letzte Generation“ will Hauptstadt lahmlegen
Die „Letzte Generation“ plant nach eigenen Angaben in den nächsten Tagen zunächst Aktionen und Blockaden im Regierungsviertel. Dabei sollen bis zu 800 Aktivisten zum Einsatz kommen. Ab dem 24. April will die Gruppe versuchen, die gesamte Hauptstadt lahmzulegen.
Im vergangenen November hatte eine Vertreterin der „Letzten Generation“ auf der Tagung der EKD-Synode in Magdeburg gesprochen. Das Synodenpräsidium hatte die Sprecherin der Gruppe, Aimée van Baalen (Dresden), eingeladen. Nach ihren Ausführungen erhoben sich viele EKD-Synodale und applaudierten. Am Rande der Tagung erklärte Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich (Regensburg) vor Journalisten, Straßenblockaden seien ein legitimes Mittel des zivilen Widerstandes von Klimaaktivisten. An die Gruppe gerichtet sagte Heinrich: „Wir solidarisieren uns mit euch.“
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