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Benedikt XVI.: Polizei ermittelt wegen Nachruf gegen queer.de

10.01.2023

Papst Benedikt XVI. ist am 31. Dezember 2022 verstorben. Foto: Wiki Commons
Papst Benedikt XVI. ist am 31. Dezember 2022 verstorben. Foto: Wiki Commons

Berlin (IDEA) – Die Berliner Polizei ermittelt wegen eines Nachrufs auf den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. gegen das Online-Magazin „queer.de“. Es besteht der Verdacht der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ (Paragraf 189 Strafgesetzbuch). Das bestätigte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Das Magazin hatte zuerst selbst darüber berichtet. In dem am 31. Dezember 2022 veröffentlichten Nachruf wird Benedikt als „einer der größten queerfeindlichen Hetzer“ bezeichnet. Weiter heißt es in dem Text, er habe sich durch „Homohass als Markenzeichen“ hervorgetan. Schon in seiner Zeit als Chef der Glaubenskongregation habe Kardinal Joseph Ratzinger „die homosexuellen-, frauen-, abtreibungs- und kondomfeindliche Haltung des Vorgängers und der weltweiten Kirche“ geprägt.

In seiner Amtszeit als Papst habe er sich unter anderem gegen die „Ehe für alle“ ausgesprochen und vor einer Ausweitung der Rechte Homosexueller gewarnt. So habe er 2012 erklärt, die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sei eine „Manipulation der Natur“ und führe zum Verlust der „Würde des Menschen“.

Wegen des Nachrufs sei bereits am Tag des Erscheinens Strafanzeige durch eine Privatperson gestellt worden, erklärte der Sprecher der Polizei. Queer.de-Herausgeber Micha Schulze verurteilte die Ermittlungen auf dem Portal als Behinderung der Pressearbeit. Er werde der Polizei aus diesem Grund auch keine freiwilligen Auskünfte erteilen.

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