Frei-/Kirchen
„Bei Gott brennt Licht“
05.06.2021
Fulda (IDEA) – Nach der Absage des Hessentages wegen der Corona-Pandemie in Fulda haben die Kirchen für die Bewohner der Stadt als Alternative eine ökumenische Graffiti-Kunstaktion ins Leben gerufen. Das 14-tägige Projekt ging am 5. Juni zu Ende und stand unter dem Motto „Bei Gott brennt Licht“. Dazu hatte der Streetart-Künstler Mika Springwald (Osnabrück) an vier eigens aufgestellten Graffiti-Wänden große Szenen gestaltet, auf denen Menschen zu sehen waren, die den Sternenhimmel aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
Zugleich konnten Passanten in den umliegenden Geschäften und Kirchen Karten mit Klebesternen mitnehmen, um diese auf die Bilder zu kleben. So entstand auf jedem Graffiti ein leuchtender Sternenhimmel. Das Citymarketing Fulda hatte dazu 5.000 Karten drucken lassen, die am Ende alle vergriffen waren, berichtete der katholische Dekan und Stadtpfarrer Stefan Buß (Fulda). Er habe bei Spaziergängen durch die Stadt an den Graffiti-Wänden Station gemacht und sei dabei mit Menschen ins Gespräch gekommen, auch über Glaubensfragen, so Buß.
„Kirche gehört auf die Straße“
Die Referentin für Citypastoral der katholischen Kirche in Fulda, Bernadette Wahl, zog auch ein positives Fazit: „Wir sind dankbar, dass so viele Menschen mitgemacht haben und ihren Stern aufgeklebt oder gesprayt haben. Kirche gehört auf die Straße, ins ganz normale Leben.“
Die Projektbeauftragte der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Imke Leipold (Kassel), bezeichnete die Aktion als ein „Zeichen der Gemeinschaft: für die Ökumene, für Hessen, für Fulda“. Auch aus anderen Städten Hessens hätten sich Interessenten nach Fulda aufgemacht, um „ihren“ Stern leuchten zu lassen.
Ökumenische Zusammenarbeit vertiefen
Der Hessentagsbeauftragte der EKKW, Pfarrer Dieter Dersch (Kassel), sagte, dass die hessische Staatskanzlei in Wiesbaden für die Aktion auf ihren Kanälen in den Sozialen Medien geworben habe. Zugleich betonte er, die gelungene Aktion mache Lust, die ökumenische Zusammenarbeit im Blick auf die Landesgartenschau 2023 in Fulda zu vertiefen.
Nach Angaben der Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Fulda haben zahlreiche evangelische und katholische Gemeinden in der Region das Motto „Bei Gott brennt Licht“ aufgegriffen und Gottesdienste dazu gestaltet. Einige seien auch mit Konfirmanden- und Jugendgruppen nach Fulda gekommen.
Was mit den vier Graffiti-Bildern künftig passieren soll, ist noch unklar. Die Organisatoren sind mit zwei Fuldaer Schulen im Gespräch und hoffen, dass die Bilder dort einen Platz finden.
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