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Bayern: Landesbischof hofft auf ökumenisches Abendmahl bis 2030

13.01.2023

v.l.n.r.: Johannes Minkus (Pressesprecher der bayerischen Landeskirche), Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof), Uwe Brückner PresseClub-Vorsitzender). Foto: PresseClub München
v.l.n.r.: Johannes Minkus (Pressesprecher der bayerischen Landeskirche), Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof), Uwe Brückner PresseClub-Vorsitzender). Foto: PresseClub München

München (IDEA) – Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm (München), glaubt, dass er das gemeinsame Abendmahl evangelischer und katholischer Christen noch erleben wird. „Vielleicht im Jahr 2030“, äußerte der 62-Jährige am 10. Januar im PresseClub München.

In diesem Jahr wird die „Confessio Augustana“, die grundlegende Bekenntnisschrift der lutherischen Reformation, 500 Jahre alt. Das protestantische Bekenntnis habe, so Bedford-Strohm die Kirchenspaltung „festgezurrt“. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass bis zum Jubiläumsjahr „all die ökumenischen Prozesse, die wir schon hatten, darin münden, dass wir auch beim Abendmahl die Grenzen überwinden“.

Anlass für diese Hoffnung sind ihm zufolge etwa der digital stattgefundene Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main. Dabei habe die katholische Seite „ausdrücklich“ auch Protestanten und Angehörige anderer Konfessionen „nach Prüfung des Gewissens“ zur gemeinsamen Feier des Abendmahls eingeladen. Man habe eine wechselseitige ökumenische Gastfreundschaft erlebt, so Bedford-Strohm. „Wer hätte gedacht, dass so etwas möglich ist.“

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), hatte 2021 anlässlich des Ökumenischen Kirchentages erklärt, ein evangelischer Christ könne im Einzelfall die Kommunion empfangen, allerdings nur nach ernsthafter Gewissensprüfung und „in Übereinstimmung mit dem katholischen Glauben“.

Wie Bedford-Strohm jetzt weiter sagte, wünschen viele Menschen in Deutschland auch auf der katholischen Seite das gemeinsame Abendmahl. Mit Blick auf die Weltkirche sei es noch etwas schwieriger, räumte er ein. „Aber jetzt wollen wir mal sehen, was der Heilige Geist macht“, so Bedford-Strohm. „Der macht manchmal Sachen, das glaubst du vorher überhaupt nicht.“

Wie das Landeskirchenamt der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, tritt Bedford-Strohm am 1. November seinen Ruhestand an. Im März wählt die Landessynode seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger.

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