Bayerischer Landesbischof ruft zu Dialog mit Klimaaktivisten auf

Amberg (IDEA) – Angesichts der Proteste von Klimaaktivisten hat der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm (München), zum Dialog mit ihnen aufgerufen. Auf der Tagung der Landessynode in Amberg sagte er am 20. November, statt Aktivisten wie in Bayern in Präventivhaft zu nehmen, müsse man ihnen zurufen: „Wir sehen die Dringlichkeit, die ihr zum Ausdruck bringt. Lasst uns miteinander ins Gespräch kommen, auch über die Protestformen!“

Bedford-Strohm mahnte eine Versachlichung der Diskussion über die Legitimität gewaltfreien zivilen Ungehorsams an – unabhängig davon, ob man die Mittel richtig oder falsch finde. Vielmehr müsse es darum gehen, „wie wir so schnell wie möglich konkrete und wirksame Fortschritte bei der Begrenzung der Erderwärmung machen können“, ohne Massenarbeitslosigkeit und neues Leid zu schaffen.

Klimaschutz in Verantwortung vor Gott

Bei den Debatten dürfe es nicht um „moralische Zeigefinger“ oder eine „Politisierung des Glaubens“ gehen. Es gehe um die geistliche Frage, wie man für die Zukunft der Erde und der Menschen das Doppelgebot der Liebe ernst nehmen könne. Nächstenliebe sei nie von der Gottesliebe zu trennen. Wenn er einst vor dem „Richterstuhl Gottes“ stehe, so Bedford-Strohm, werde er auch gefragt, „ob ich meinen Beitrag dazu geleistet habe, dass die Zerstörung der Erde gestoppt werden konnte, Gewalt überwunden werden konnte und alle Menschen in Würde leben können“. Dann hoffe er auf Gottes Barmherzigkeit.

Die Tagung der bayerischen Landessynode dauert bis zum 23. November. Dabei entscheiden die 108 Synodalen unter anderem über den Haushalt 2023. Zur bayerischen Landeskirche gehören 1.536 Gemeinden mit 2,2 Millionen Mitgliedern.