Baden-Württemberg: CDU-Landeschef bekennt sich zum Glauben

Der Landesvorsitzende der CDU in Baden-Württemberg, Manuel Hagel (36), hat sich zum christlichen Glauben bekannt. Im Sommerinterview beim Südwestrundfunk (SWR) sagte er, dass er im Wahlkampf zur Landtagswahl 2026 auf Attacken gegen die Grünen und deren wahrscheinlichen Spitzenkandidaten Cem Özdemir (58) verzichten wolle. Nichts nerve die Leute mehr als „dieses ewige Gestreite“ in der Politik – „dass die Parteien immer nur gegeneinander arbeiten und jeder den anderen beschimpft“, sagte der CDU-Partei- und Fraktionschef.

Daraus wolle die Union Konsequenzen ziehen. „Wir machen das jetzt anders.“ Stattdessen wolle man die Fragen stellen: „Was ist unser Angebot, was wollen wir reißen für dieses Land? Wie stellen wir uns Baden-Württemberg in fünf, zehn, 15 Jahren vor.“

Auf die Rückfrage, ob er nicht in Sorge sei, dass er dann etwas blass wirke, sagte er: „Ich bin ja Christ.“ Deshalb sei sein Leben von Zuversicht und nicht von Blässe geprägt.

Hagel ist römisch-katholisch. Der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel wünschte er kürzlich zum 70. Geburtstag im Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) Gottes Segen.

Familie: Qualität wichtiger als Quantität

Neben der Politik sei ihm die Familie wichtig, sagte er. Trotz des großen Pensums als CDU-Partei- und Fraktionschef schaffe er es vor allem am Wochenende, Zeit mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern zu verbringen: Er und seine Familie achteten einfach darauf, dass er zu Hause „auch wirklich daheim“ sei, „also ohne Handy, ohne iPad, dass wir Spiele spielen, dass wir rausgehen an die frische Luft oder in die Natur“.

Ihm sei dabei die Qualität der verbrachten Zeit wichtiger als die Quantität.

Karriere in der Kommunalpolitik

Hagel ist im November 2023 zum Landesvorsitzenden der CDU Baden-Württemberg gewählt worden. Seit 2021 bekleidet er zudem das Amt des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Landtag in Stuttgart. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann und der Weiterbildung zum Diplom-Bankbetriebswirt war er Filialdirektor der Sparkasse in seinem Heimatort Ehingen.

Vor Ort wurde er bei den Kommunalwahlen 2009, 2014 und 2019 zum Stadtrat gewählt. Dort war er von 2014 bis 2019 auch Vorsitzender der CDU-Fraktion. Weiterhin amtiert er als Kreisvorsitzender des Kreisverbandes CDU Alb-Donau-Ulm.

Die CDU hat in Umfragen seit Monaten etwa zehn Prozentpunkte Vorsprung vor dem grünen Koalitionspartner von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der 2026 nicht mehr antreten will. Sie liegt durchschnittlich bei 30 bis 32 Prozent.