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Auswertung zeigt: Wahrsager versagten auch 2021

16.12.2021

Astrologen, Hellseher und Wahrsager lagen 2021 mit ihren Prognosen fast gänzlich daneben. Symbolbild: pixabay.com
Astrologen, Hellseher und Wahrsager lagen 2021 mit ihren Prognosen fast gänzlich daneben. Symbolbild: pixabay.com

Roßdorf (IDEA) – Astrologen, Hellseher und Wahrsager lagen 2021 – wie auch in früheren Jahren – mit ihren Prognosen fast gänzlich daneben. Das ergab eine Auswertung esoterischer Vorhersagen durch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)/Roßdorf bei Darmstadt).

So hätten sich Ankündigungen, dass ein neues Virus aus Russland weltweit die Gehirne von Menschen infiziere und diese in Zombies verwandele und ein Asteorid auf der Erde einschlage, „erwartungsgemäß“ als „absoluter Humbug“ erwiesen. Ein häufiges Thema in den Vorhersagen der Augurenzunft war die Corona-Krise. „Hier hielten sich optimistische Prognosen eines baldigen Endes der Pandemie und Warnungen vor weiteren, schlimmeren Auswirkungen in etwa die Waage“, berichtete der Mathematiker Michael Kunkel. Er wertet seit 20 Jahren die Weissagungen aus.

So hätten die Astrologin Christine Dittrich-Elm und ihr Kollege Roland Jakubowitz das Ende der Pandemie im Frühjahr gesehen. Dagegen habe die US-Wahrsagerin Judy Hevenly noch Auswirkungen bis in die folgenden Jahre vorausgesagt. Die „absoluten Wahrversager“ waren laut der Mitteilung Auguren aus der sogenannten Querdenker-Szene. So hätten sie die mehrfache Abschaltung des Internets, eine Sperre der Stromversorgung in Deutschland und den Tod aller Geimpften im September prophezeit.

Falsche Vorhersagen zur Bundestagswahl

Einige Astrologen blickten im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst 2021 in die Sterne und waren wenig erfolgreich. So prognostizierte Malkiel Dietrich 25 Prozent der Stimmen für die AfD. Sie erreichte 10,3 Prozent. Für Taufiq Mempel war der gescheiterte CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet „bis 2024 der Mann für diese Zeit“. Zu einem möglichen Wahlergebnis äußerte sich Mempel jedoch nicht. Kunkel hält das für eine kluge Strategie: „Mit genauen Prognosen kann man falschliegen, solange man sich nur rein astrologisch äußert, kann man sich zumindest nicht blamieren.“

Die Kartenlegerin Silvie Kollin hatte im Januar den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) als Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorhergesagt.

Donald und Melania Trump ließen sich entgegen Prognosen nicht scheiden

Auch im Blick auf Prominente gab es wieder viele Fehlprognosen. So ließen sich weder der frühere US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania scheiden, noch trat der jetzige Amtsinhaber Joe Biden von seinem Amt zurück, wie es die kanadische Wahrsagerin Nikki Pezaro und andere Kollegen von ihr prophezeit hatten.

Zu den Standardprognosen seit Jahren gehört auch ein Wechsel an der Spitze des britischen Königshauses. Doch die 95-jährige Königin Elizabeth II. ist weiter im Amt. Kunkel hat über 100 Texte mit Prognosen aus verschiedenen Medien ausgewertet. Spektakuläre Prognosetreffen seien dabei nicht zu erkennen gewesen.

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften ist ein wegen Förderung der Volksbildung als gemeinnützig anerkannter Verein. In ihm engagieren sich nach eigenen Angaben über 2.000 Wissenschaftler und Interessierte für Aufklärung und kritisches Denken, für sorgfältige Untersuchungen parawissenschaftlicher Behauptungen sowie die Popularisierung wissenschaftlicher Methoden und Erkenntnisse.

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