Attacke gegen Hilfsangebot für Schwangere

Memmingen (IDEA) – Unbekannte haben im bayerisch-schwäbischen Memmingen einen Werbeaufsteller für ein Beratungsangebot für Schwangere in Not beschmiert und massiv beschädigt. Den Auto-Anhänger hatte die regionale „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) aufgestellt. Der Verein hat Strafanzeige bei der Polizei gestellt. „Es ist unbegreiflich, wie Menschen ihren Hass gegen Hilfsangebote ausschütten“, sagte die Erste Vorsitzende des ALfA-Regionalverbandes Allgäu-Oberschwaben, Maria Schmölzing (Memmingen), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Die Tat hatte sich in der Nacht auf den 5. August ereignet. Dabei wurde auf den Anhängerplanen das Bild einer Schwangeren sowie die Botschaft „Wir sorgen für euch beide“ und die kostenlose Notrufnummer zum deutschlandweiten Beratungs- und Hilfsangebot „vitaL“ von ALfA (Augsburg) mit schwarzer Farbe besprüht. Der oder die Täter hinterließen stattdessen den Satz: „My Body – My Choice“ (Mein Körper – Meine Wahl).

Dass dabei auch der Bauch der Schwangeren mit einem Kreuz durchgestrichen wurde, habe sie besonders erschüttert, so Schmölzing. Die damit verbundene Meinung, dass ein Kinderleben einfach so ausradiert werden könne, mache sie sprachlos. Sie verstehe nicht, wer etwas dagegen haben könnte, Schwangere in Not „materiell, finanziell und personell“ zu unterstützen. „Wir vermuten die Täter im radikal-feministisch motivierten Umfeld“, so Schmölzing.

Große Hoffnung, diese zu ermitteln, hege sie nicht. Doch wolle der Verein verdeutlichen, dass solche Schmierereien keine Bagatelldelikte seien.

In ganz Deutschland kommt es immer wieder zu Attacken gegen Lebensrechtler. Der Angriff gegen die Werbeaktion in Memmingen sei der erste dieser Art gewesen, so Schmölzing. Nach eigenen Angaben wenden sich jährlich etwa 1.500 Schwangere an die Notrufnummer 0800-3699963 von „vitaL - Beratung für Schwangere“. Um die Notfallangebote bekannter zu machen, haben Mitglieder und Unterstützer an mehreren Stellen im Umkreis von Memmingen Informationsschilder auf ihren Grundstücken, etwa an Bauzäunen, aufgestellt.