Frei-/Kirchen
Anhalt: Neuer Anlauf für Kirchenpräsidentenwahl im März
18.11.2023

Bernburg (IDEA) – Die Evangelische Landeskirche Anhalts nimmt einen neuen Anlauf, einen Kirchenpräsidenten oder eine Kirchenpräsidentin zu wählen. Die Wahl soll am 15. und 16. März 2024 stattfinden. Die Landessynode, die am 17. und 18. November in Bernburg tagte, beauftragte den Wahlausschuss mit der Vorbereitung.
Der 65-jährige Kirchenpräsident Joachim Liebig (Dessau-Roßlau) tritt zum 1. März 2024 in den Ruhestand. Er amtiert seit 2009.
Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin war im ersten Anlauf Ende September gescheitert. Keiner der beiden Kandidaten erhielt die erforderliche Stimmenmehrheit.
Liebig zeigte sich in seinem letzten Bericht vor der Synode dankbar „über die Möglichkeit, 14 Jahre lang an der Gestaltung unserer Landeskirche mitzuwirken – und über Begegnungen mit Menschen, die sich in wunderbarer Weise für die Gemeinde Jesu Christi in Dienst nehmen lassen“.
Zum Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen sagte er: „Es ist eine beständige Erfahrung meiner Generation im kirchlichen Dienst, schrumpfende Kirche erleben zu müssen, nicht selten auch zu erleiden. Selbst bei allem Arbeitseinsatz, jeder Kreativität und guten Rahmenbedingungen können wir nie sicher sein, das Richtige zu tun. Mir war es in dieser Situation in all den Jahren ein Trost, Gott an meiner Seite zu wissen.“
Die Landeskirche Anhalts hat aktuell 26.250 Mitglieder. Sie ist damit die kleinste innerhalb der EKD.
Zur Situation der Landeskirche sagte der Kirchenpräsident, deren Selbstständigkeit sei kein „Mantra“, sondern „eine Antwort auf die Frage, wie die anhaltischen Gemeinden unter geltenden Rahmenbedingungen möglichst gut arbeiten können. Nach meiner persönlichen Überzeugung wäre die fortdauernde Selbstständigkeit sogar ohne Fremdmittel anderer Kirchen die bessere Alternative.“
Finanzen: „Schönwetterperiode“ geht zu Ende
Der Haushaltsplan für 2024 sieht Ausgaben und Einnahmen in Höhe von 19,02 Millionen Euro (2023: 18,34 Millionen Euro) vor. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Ullrich Hahn, bezeichnete die aktuelle Finanzsituation als „solide“. Man habe in den vergangenen Jahren sparsam gewirtschaftet und die Rücklagen ausgebaut. Zukünftig werde die Finanzplanung im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Situation jedoch auch für Kirchen schwieriger.
Finanzdezernentin Franziska Bönsch berichtete von einem externen Gutachten, das für die kommenden Jahren ein Haushaltsdefizit prognostiziert. Es mache deutlich: „Die Lage der Kirche verschärft sich, die Schönwetterperiode geht zu Ende, die See wird rauer.“
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