Frei-/Kirchen
Afrika: Kein Segen der katholischen Kirche für homosexuelle Paare
12.01.2024
Kinshasa (IDEA) – Die katholische Kirche in Afrika wird „keine Segnungen für homosexuelle Paare“ durchführen. Das geht aus einem Brief des Verbandes afrikanischer Bischofskonferenzen (SECAM) hervor, wie das Nachrichtenportal Vatican News berichtet.
Der Vatikan hatte in der Erklärung „Fiducia supplicans“ vom 18. Dezember die Segnung „irregulärer Paare“ unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Es handelt sich dabei um „Segnungen aus pastoraler Fürsorge“ außerhalb der üblichen Liturgie. Das Dikasterium für die Glaubenslehre betont dabei die klare Abgrenzung zum sakramentalen Segen bei der kirchlichen Trauung.
Wie der Präsident des Verbandes SECAM, Kardinal Fridolin Ambongo von Kinshasa, schreibt, hat die vatikanische Erklärung „eine Schockwelle ausgelöst und für Verwirrung“ gesorgt. Die afrikanischen Ortskirchen hielten die in dem vatikanischen Schreiben erlaubten Segnungen in Afrika nicht für umsetzbar, „ohne Skandal zu erregen“. Die afrikanischen Bischöfe bekräftigen zugleich in dem Papier, dass die Seelsorge der Kirche in Afrika allen gelte. Personen mit homosexuellen Neigungen sollten „mit Respekt und Würde behandelt werden“, auch wenn nach Lehre der Kirche „homosexuelle Partnerschaften dem Willen Gottes widersprechen“.
Noch schärfer geht der aus Guinea stammende emeritierte Kurienkardinal Robert Sarah mit „Fiducia supplicans“ ins Gericht. Die Erklärung behaupte, dass ein Segen für gute, wahre und menschliche Elemente in Beziehungen gespendet werden könne. Er fragt: „Aber was ist gut, wahr und menschlich an einer homosexuellen Beziehung, die in der Heiligen Schrift und Tradition als schwere und ‚in sich ungeordnete‘ Verderbtheit definiert wird?“ Die vatikanische Erklärung habe Verwirrung und Spaltung gebracht. Auch die polnische Bischofskonferenz lehnt eine Segnung homosexueller Paare ab.
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