Menschenrechte
Afghanistan: „Tausende Christen haben Angst um ihr Leben“
24.08.2021
Genf (IDEA) – Auf die bedrohliche Lage der Christen in Afghanistan nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban hat die Weltweite Evangelische Allianz aufmerksam gemacht. Schon in den vergangenen 20 Jahren hätten Afghanen, die ihre Religion gewechselt hätten und etwa Christen geworden seien, unter gesellschaftlicher Stigmatisierung und Unterdrückung gelitten. „Jetzt sind sie einem noch größeren Risiko ausgesetzt“, sagte der Menschenrechtsexperte der Weltweiten Evangelischen Allianz, der Libanese Wissam Al Saliby (Beirut/Genf), bei der Sitzung des Menschenrechtsausschusses der Vereinten Nationen am 24. August in Genf.
Wegen der Corona-Pandemie fand das Treffen parallel auch im Online-Format statt. Al Saliby: „Tausende Christen verstecken sich und haben Angst um ihr Leben.“ Er forderte die Vereinten Nationen auf, dieser gefährdeten Personengruppe besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
Zugleich rief er die Taliban auf, die Menschenrechte zu respektieren. An die Staatengemeinschaft appellierte Al Saliby, gegenüber Flüchtlingen aus Afghanistan „mitfühlend, menschlich und großzügig“ zu reagieren. Ausdrücklich wandte er sich gegen Zwangsrückführungen von afghanischen Flüchtlingen aus Europa.
Die WEA ist mit 600 Millionen vor allem theologisch konservativen Protestanten in 129 Ländern der größte evangelikale Dachverband. Als Generalsekretär amtiert der deutsche Theologe und Religionswissenschaftler Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn).
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