Politik
250 Theologen kritisieren Klimapolitik
19.10.2023

Berlin (IDEA) – Mehr als 250 Verantwortungsträger aus Theologie und beiden großen Kirchen haben in einem Offenen Brief die Klimapolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die derzeitigen Klimaschutzmaßnahmen reichten nicht aus, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren, erklärten die Unterzeichner am 19. Oktober.
Sie fordern die Politik auf, wirksamere Maßnahmen zu beschließen. Deutschland sei völker- und verfassungsrechtlich verpflichtet, die Klimaschutzziele von Paris 2015 zu erreichen.
Wörtlich heißt es: „Wir betrachten Erd- und Ökosysteme als Gottes bedrohte Schöpfung, in der wir nur ein Teil im großen Ganzen sind, aber für das wir zugleich eine besondere Verantwortung tragen.“ Millionen von Menschen und nicht-menschlichen Lebewesen litten schon jetzt unter den Auswirkungen des Klimawandels und seien ihnen schutzlos ausgeliefert.
Die Verfasser des Briefs appellieren an die Bundesregierung, das Klimaschutzgesetz nicht zu entschärfen, sondern konsequent umzusetzen. Außerdem fordern sie eine Bildungsinitiative, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Gesellschaft verständlich zu machen und so für mehr Akzeptanz der Klimamaßnahmen zu sorgen.
20 leitende Geistliche beteiligt
Die Initiative wird von mehr als 200 Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeitern an Universitäten und von 20 Leitenden Geistlichen getragen. Zu den Initiatoren gehören unter anderen die Theologieprofessor Ruben Zimmermann (Mainz) und Peter Dabrock (Erlangen), die Landesbischöfe Heinrich Bedford-Strohm (Bayern), Ernst-Wilhelm Gohl (Württemberg) und Heike Springhart (Baden), Kirchenpräsident Volker Jung (Hessen-Nassau) sowie Ulrich Lilie (Berlin), Präsident der Diakonie Deutschland.
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