Menschenrechte
Niederländisches Abtreibungsschiff durfte nicht anlegen
03.03.2017
San José (idea) – Im mittelamerikanischen Guatemala haben christliche Abtreibungsgegner mit Unterstützung der Marine verhindert, dass ein niederländisches Abtreibungsschiff in der Hafenstadt San José anlegen konnte. An Bord der Segeljacht der Organisation „Women on Waves“ (Frauen auf Wellen) befinden sich Aktivisten aus den Niederlanden, Deutschland, Österreich, Spanien sowie Brasilien und Guatemala. Sie wollten mit ihrer Aktion für das Recht auf Abtreibung demonstrieren. Nach drei Tagen begleitete die Marine das Schiff Ende Februar in internationale Gewässer.
Abtreibungen sind in Guteamala verboten
In Guatemala sind Abtreibungen verboten. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Nach Angaben eines Marinesprechers hatten sich die Abtreibungsaktivisten bei ihrer Anreise als Touristen ausgegeben. Ihr wahres Anliegen, nämlich Abtreibungen vorzunehmen, hätten sie verschwiegen. Deshalb habe man der Mannschaft drei Tage lang den Landgang verweigert. Gegenüber der Staatsanwaltschaft begründete das Militär seine Entscheidung mit der Verpflichtung, menschliches Leben zu schützen. Schließlich ordnete Staatspräsident Jimmy Morales an, die Jacht in internationales Gewässer zu begleiten. Das Schiff ankert nun zwölf Seemeilen (22 Kilometer) vor der Küste. Dort bietet die Mannschaft für Frauen bis zur zehnten Schwangerschaftswoche kostenlose Abtreibungen an. „Women on Waves“-Gründerin Rebecca Gomberts erklärte, mit einem Beiboot könnten immer fünf Schwangere gleichzeitig zu dem Abtreibungsschiff gebracht werden. Dies sei legal. Nach Angaben von „Women on Waves“ kommt es in Guatemala jährlich zu rund 65.000 illegalen Abtreibungen. 660 Frauen bezahlten diese Eingriffe pro Jahr mit ihrem Leben.
An Bord gibt es Abtreibungspillen
Die Schwangerschaftsabbrüche an Bord werden durch die Einnahme von zwei Tabletten herbeigeführt. Nach Angaben des österreichischen Frauenarztes Christian Fiala ist die Abtreibungspille von der Weltgesundheitsorganisation freigegeben. Wie viele Frauen das Angebot der 1999 gegründeten Organisation bisher genutzt haben, ist nicht bekannt. Zuletzt hatten die Aktivisten 2012 eine ähnliche Aktion in Marokko durchgeführt, wo die Marine ebenfalls das Anlegen des Schiffes verhinderte.
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