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Gesellschaft

Musikalische Danke-Demos am 3. Oktober in ganz Deutschland geplant

01.09.2020

Musikbegeisterte an 250 Orten wollen bei der deutschlandweiten Aktion mitmachen. Symbolfoto: pixabay.com
Musikbegeisterte an 250 Orten wollen bei der deutschlandweiten Aktion mitmachen. Symbolfoto: pixabay.com

Berlin/Frankfurt am Main (idea) – Am „Tag der Deutschen Einheit“ (3. Oktober) sollen überall in Deutschland auf öffentlichen Plätzen „musikalische Danke-Demos“ stattfinden. Dazu rufen die bürgerschaftliche Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ und der Verein „Danken.Feiern.Beten“ auf. An diesem Tag jährt sich die Deutsche Einheit zum 30. Mal. Außerdem soll für 75 Jahre Frieden in Deutschland gedankt werden. Als Projektträger fungiert der Bundesmusikverband Chor & Orchester (Berlin). Initiator ist die von Bernd Oettinghaus (Frankfurt am Main) geleitete Projektgruppe „3. Oktober Gott sei Dank – 30 Jahre Wunder der Freiheit und Einheit“. Er ist auch Organisator der bundesweiten Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“. Wie er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, haben bisher Musikbegeisterte an 250 Orten Interesse bekundet, sich an der Aktion zu beteiligen. Planungen gebe es bereits an über 150 Orten. Mitmachen wollen unter anderem Kirchen- und Posaunenchöre, Gesangvereine und Musikgruppen. „Ich wünsche mir, dass so viele Bürger wie möglich unter Einhaltung der Corona-Auflagen an der Aktion teilnehmen. Wir wollen ein hör- und sichtbares Zeichen der Hoffnung setzen angesichts der Herausforderungen in der Corona-Pandemie“, so Oettinghaus. Das gemeinsame Singen solle auch ein Hoffnungszeichen sein gegen „alle Angstmacher und Populisten“.

Welche Lieder gesungen werden sollen

Vorgesehen ist, dass am 3. Oktober an allen teilnehmenden Orten ab 19 Uhr zehn Lieder gesungen und dazu Kerzen angezündet werden. Den Auftakt bildet das Volkslied „Die Gedanken sind frei“. Danach folgen die Rockballade „Wind of Change“ der Gruppe Scorpions, der Choral „Nun danket alle Gott“, das israelische Volkslied „Hevenu shalom alechem“ (Wir wollen Frieden für alle), das Lied „Über sieben Brücken“ der DDR-Band Karat, der Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden), der Gospelsong „Amazing Grace“ (Erstaunliche Gnade), das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“, der Spiritual „We shall overcome“ (Wir werden überwinden) und das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, dessen Text von dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) stammt. Den Veranstaltern vor Ort steht es frei, zusätzlich auch die National- und die Europahymne anzustimmen. Organisator Oettinghaus räumt ein, dass an manchen Orten noch Unsicherheit herrscht, ob man sich angesichts der Corona-Hygieneregeln an der Aktion beteiligen soll: „Egal, was am Ende möglich ist, es lohnt sich, auch mit Einschränkungen zu singen und die Kerzenlichter der Hoffnung anzuzünden.“ Der Dank an Gott und das Zeichen des Zusammenhalts auf den Plätzen seien der Mühe wert. Sollte am 3. Oktober ein Singen auf Marktplätzen nicht möglich sein, werde die Aktion trotzdem stattfinden – „dann über einen Livestream online verbunden auf den Balkonen und vor den Türen unserer Häuser und Wohnungen“.

EKD-Ratsvorsitzender: Zeichen gegen Angst, Gewalt, Rassismus und Antisemitismus

Schirmherren der Initiative sind der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg). Bedford-Strohm sieht das gemeinsame Singen am 3. Oktober als „ein wichtiges Zeichen gegen alle Kräfte, die uns als Gesellschaft auseinanderbringen wollen – und es ist ein Zeichen gegen Angst und Gewalt, Rassismus und Antisemitismus“. Schuster wünscht sich, dass zahlreiche Bürger ihre Stimme erheben für Einheit und Frieden. Zu der Aktion ist ein Liederheft erschienen, das mit Mitteln der Bundesregierung gefördert wird. Darin macht auch der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzung, in einem Grußwort Mut zum Mitmachen. Außerdem gibt es weitere Materialien wie Notenhefte und Playbacks, um die Lieder im Vorfeld einzuüben. Alle sind über die Internetseite www.3oktober.org zum Download erhältlich. Laut Oettinghaus sind noch Spenden zur Deckung der Kosten notwendig. Zum Beirat der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ gehören neben Repräsentanten aus Kirchen, Politik und Gesellschaft auch Vertreter der evangelikalen Bewegung und der Freikirchen. Darunter sind der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), der Vorsitzende des deutschen Zweigs der internationalen Lausanner Bewegung, Roland Werner (Marburg), und der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Frank Spatz (Kassel), sowie der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Christoph Stiba (Wustermark bei Berlin), Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden).

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