Frei-/Kirchen
Vertreter von Kirche und Diakonie würdigen Norbert Blüm
24.04.2020
Düsseldorf/Berlin (idea) – Vertreter von Kirche und Diakonie haben den früheren Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) gewürdigt. Er starb im Alter von 84 Jahren, wie sein Sohn am 24. April der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Der Katholik war von 1982 bis 1998 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski (Düsseldorf), erklärte, er habe Blüm „als einen Politiker schätzen gelernt, der aus tiefer christlicher Grundüberzeugung stets die Schwachen und Benachteiligten im Blick hatte“. Das konsequente Bemühen um soziale Gerechtigkeit habe im Mittelpunkt seines politischen Koordinatensystems gestanden. Auch wenn die Ergebnisse seiner Politik in der Kirche durchaus kontrovers diskutiert worden seien, habe er ein hohes Ansehen genossen, so Rekowski. Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie (Berlin), bezeichnete Blüm als „Gestalter, für den sein christliches Menschenbild stets die Richtschnur seiner Politik war“. Er habe über Jahrzehnte die deutsche Sozialpolitik geprägt und in seiner Zeit als Bundesarbeitsminister für nachfolgende Generationen Maßstäbe gesetzt. Blüm habe für die Belange der Diakonie immer ein offenes Ohr gehabt.
„Karl Marx ist tot, Jesus Christus lebt“
Der Arbeitersohn und gelernte Werkzeugmacher Blüm bekannte sich immer wieder öffentlich zu seinem christlichen Glauben. Für Schlagzeilen sorgte etwa 1989 sein Ausspruch vor mehreren Tausend Werftarbeitern in Danzig: „Gott überwindet alle Systeme. Karl Marx ist tot, Jesus Christus lebt.“ Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag war Blüm unter anderem von 1999 bis 2016 ehrenamtlicher Stiftungsratsvorsitzender des christlichen Hilfswerks Kindernothilfe (Duisburg). Seit 2019 war er infolge einer Blutvergiftung an Armen und Beinen gelähmt. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei erwachsene Kinder.
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