Frei-/Kirchen
Käßmann zu Gottesdiensten ab Mai: „Das wurde auch Zeit“
26.04.2020
Berlin (idea) – Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann begrüßt, dass es ab Mai „wieder Gottesdienste geben“ darf. „Ich freue mich darauf, denn das wurde auch Zeit“, schreibt sie in ihrer Kolumne in „Bild am Sonntag“. Religionsfreiheit sei ein hohes Gut. Dazu gehöre auch das Recht, gemeinsam Gottes Wort zu hören, zu singen und zu beten. Im Blick auf die Fragen, wie viele Besucher in eine Kirche dürfen und ob Singen erlaubt ist, schreibt Käßmann: „Da wünsche ich mir Vertrauen. Kirchen sind oft groß, da kann gut Abstand gehalten werden.“ Gottesdienstbesucher seien in der Regel besonnene Menschen: „Die werden sich jetzt nicht plötzlich um den Hals fallen und alle Gebote der Fürsorge ignorieren.“ Angesichts der Vorsicht, die Menschen beim Gebet in offenen Kirchen zeigten, ist die Theologin überzeugt: „Das wäre nicht leichtfertiges Oktoberfest, sondern verantwortlicher Gottesdienst.“ Sie plädiert ferner dafür, von Mai bis Oktober Freiluftgottesdienste zu feiern. Draußen sei die Ansteckungsgefahr geringer. Gottesdienste unter freiem Himmel seien an Himmelfahrt ohnehin vielerorts Tradition. Käßmann: „Auch ich wollte dann eigentlich predigen, das wurde noch als Vorsichtsmaßnahme abgesagt.“ Aber mit ein bisschen Flexibilität werde man Wege finden: „Wenn Demos auf öffentlichen Plätzen mit gebotenem Abstand wieder gehen, dann doch auch Gottesdienste. Lasst uns nicht ängstlich nach den Wenns und Abers schauen, sondern zuversichtlich und fantasievoll Formen finden, die niemanden gefährden, aber den Menschen Mut und Hoffnung schenken.“ Viele brauchten gemeinsame Gottesdienste gerade in diesen Tagen zur Stärkung ihrer Seele, als Trost in ihrer Verzagtheit, als Kraftquelle gegen ihre Angst.“ Sie verweist auf ein Psalmwort: „Lobet Gott in den Versammlungen ...“ (Psalm 68,27).
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