Frei-/Kirchen
Gott hat „die Herrschaft über seine Schöpfung nicht verloren“
18.03.2020

Sinsheim (idea) – Das Missions- und Hilfswerk DMG interpersonal (Sinsheim/Nordbaden) will mit zahlreichen Maßnahmen seinen 260 Mitarbeitern in 80 Ländern in der Corona-Krise beistehen und sie schützen. Wie es auf der Internetseite des Werkes heißt, befragt das Werk jeden Einzelnen nach der Situation vor Ort, um eine mögliche Gefährdung zu ermitteln. Man prüfe die gesundheitliche Lage des Mitarbeiters, das Risiko für ihn im jeweiligen Land sowie die medizinische Versorgung, die im Ernstfall zur Verfügung stehe. Wie der Personalleiter für Amerika und Asien, Simon Bohn, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, erfolgt im Notfall eine Evakuierung. So sei ein infizierter Mitarbeiter im Mittleren Osten in ein Nachbarland gebracht worden, weil er dort medizinisch besser versorgt werden könne. Sein Gesundheitszustand sei aber „nicht dramatisch“. Evakuierungen nach Deutschland habe es noch nicht gegeben. Den meisten Langzeitmissionaren empfehle die DMG bisher, im Einsatzland zu bleiben. Den 35 Mitarbeitern im Kurzzeiteinsatz – also einer Dauer von drei Monaten bis zwei Jahren – rate man, nach Deutschland zurückzukehren. Bohn geht davon aus, dass sich das Virus auch in Afrika und Lateinamerika ausbreiten wird. Die dortigen Gesundheitssysteme seien auf eine Pandemie nicht vorbereitet. Allerdings träfen Regierungen in Südamerika teils restriktivere Maßnahmen, als das in Deutschland der Fall sei. So verfügte Peru am 16. März eine Ausgangssperre. Alle Bewohner werden zu häuslicher Quarantäne verpflichtet. Argentinien und Ecuador haben ähnlich weitreichende Maßnahmen getroffen. Bohn zufolge hat die DMG Ausreisen von Missionaren in das Ausland vorerst gestoppt. Mitarbeiter im Ausland könnten die Heimatzentrale rund um die Uhr erreichen. Dazu stehe dort ein Notfall-Smartphone zur Verfügung, über das jeweils ein Verantwortlicher des Werkes erreichbar sei. Die DMG sorgt nach eigenen Angaben ferner dafür, dass jeder Mitarbeiter im Auslandseinsatz einen Ansprechpartner und Seelsorger hat.
Was Christen jetzt vermehrt tun können
Bohn zufolge sollte sich jeder Christ und Missionar jetzt fragen: „Was ist Gottes Auftrag für mich?“ So könne man die Zwangspause in der Arbeit dazu nutzen, um mehr Zeit für das Gebet zu verwenden sowie über das Telefon und Soziale Medien in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Christen seien jetzt besonders gefordert, Hoffnungsträger für Menschen zu sein, die Ängste hätten, etwa vor Vereinsamung. DMG interpersonal erinnert auf seiner Internetseite an die Aussage Jesu „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28,18). Jesus habe die Kontrolle, auch in Zeiten der Krise: „Er ist der Schöpfer, sogar von Viren. Er hat die Herrschaft über seine Schöpfung nicht verloren.“ DMG interpersonal ist eines der größten Mitgliedswerke in der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM). Als Direktor amtiert Günther Beck.
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