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Gesellschaft

„Es gibt kein moderates muslimisches Land von Bedeutung mehr“

21.02.2018

Laut dem Journalisten Marco Stahlhut gibt es keinen moderaten Islam. Foto: pixabay.com
Laut dem Journalisten Marco Stahlhut gibt es keinen moderaten Islam. Foto: pixabay.com

Frankfurt am Main (idea) – Der Westen hat zu lange ignoriert, dass der Islamismus weltweit immer stärker wird. Davon ist der Journalist Marco Stahlhut (Jakarta) überzeugt. Ein besonders dramatisches Beispiel ist ihm zufolge Indonesien. Das Land sei von westlichen Politikern und Experten noch bis vor kurzem als Paradebeispiel für einen moderaten Islam hochgehalten worden sein. Nun plane die dortige Regierung beispielsweise, jegliche außerehelichen sexuellen Beziehungen zu kriminalisieren. Eine islamistische Partei fordere sogar die Todesstrafe. Wie Stahlhut in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt, gibt es damit nun „kein moderates mehrheitlich muslimisches Land von Bedeutung mehr“. Die Entwicklungen hätten sich seit Jahren abgezeichnet: „Wer das nicht wahrhaben wollte, war der Westen.“ Westliche Medien bezeichneten manche muslimischen Länder als „moderat“, die „tatsächlich nur weniger menschenfeindlich als Iran und Saudi-Arabien sind“.

„Wer vom Islamismus nicht reden mag, sollte auch vom Rechtspopulismus schweigen“

Stahlhut fragt: „Kann jemand auch nur ein islamisches Land der Gegenwart nennen, in dem Juden und Homosexuelle nicht verteufelt werden – und zunehmend auch Christen? Ein solches Land, das in den letzten Jahren fortschrittlicher geworden wäre statt rückschrittlicher?“ Im Islam dominierten Auslegungen, die auf andere Religionen verächtlich herabsähen. Obwohl die Entwicklung eindeutig sei, werde es von liberalen westlichen Eliten verschwiegen. Dafür gebe es vor allem eine Erklärung: „Man fürchtet, der ,Rechten’ zu nutzen, wenn man den Islam kritisiert.“ Stahlhut weiter: „Wer aber vom Islamismus nicht reden mag, sollte auch vom Rechtspopulismus schweigen.“ Wenn zudem von der deutschen Regierung nichts Entscheidendes gegen den radikalen Islam getan werde, dürften die in Deutschland lebenden Muslime von dem Trend beeinflusst werden.

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