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Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats März“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Nordkorea inhaftierten Missionar Kim Jung-wook benannt. Sie rufen dazu auf, sich für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. Der Baptist – Jahrgang 1964 – wurde am 30. Mai 2014 zu lebenslanger Haft in einem Arbeitslager verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, am Aufbau einer Untergrundkirche gearbeitet und Spionage betrieben zu haben. Kim hatte von 2007 bis 2014 in der chinesischen Grenzstadt Dangdong gelebt und Nordkoreanern zur Flucht über Thailand, Laos und anderen Ländern nach Südkorea verholfen. Im August 2012 nahm die chinesische Polizei zwölf nordkoreanische Frauen fest, die unter der Obhut des Missionars waren, und schickte sie zurück nach Nordkorea. Er ging ebenfalls in das kommunistische Land, um etwas über das Schicksal der Frauen und die dortigen Engpässe bei der Lebensmittelversorgung zu erfahren. Im Oktober 2013 wurde Kim verhaftet. Er gestand bei einer inszenierten Pressekonferenz, dass er gegenüber Nordkoreanern den Wunsch geäußert habe, Standbilder der Herrscherdynastie zu zerstören und sie durch Kirchen zu ersetzen. Die IGFM geht davon aus, dass Kim zu dieser Aussage gezwungen wurde. In früheren Fällen hätten Gefangene, die freigekommen seien, ihre Geständnisse bei solchen „Pressekonferenzen“ widerrufen. Der Staatsanwalt hatte für den Christen die Todesstrafe gefordert. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den nordkoreanischen Staatsführer Kim Jong-un die umgehende Freilassung des Missionars zu fordern. Dieser habe für die Nordkoreaner humanitäre Hilfe leisten und ihr Recht auf Religionsfreiheit einlösen wollen. Dazu habe sich das Land in UN-Abkommen wie den „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ verpflichtet. Nordkorea gilt als der Staat mit der schlimmsten Christenverfolgung. Von den geschätzten 200.000 bis 400.000 Untergrundchristen befinden sich laut dem Hilfswerk Open Doors bis zu 70.000 als „Feinde des Regimes“ in Arbeitslagern, wo sie besonders grausamer Folter und Schwerstarbeit ausgesetzt seien.

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