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Menschenrechte

Patriarch warnt vor Anschlägen: Niemand in Europa ist sicher

19.07.2016

München (idea) – Das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Aphrem II. Karim (Damaskus), warnt vor Anschlägen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Europa. In einem Interview mit dem Magazin „Focus“ (München) sagte er, er habe Informationen, „dass der IS einige Hundert seiner Leute mit den Flüchtlingen nach Deutschland geschickt hat“. Niemand in Europa sei sicher. Um das Terrorproblem in seinem Heimatland zu lösen, schlägt er eine Zusammenarbeit mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vor. Die Terroristen seien der Gegner der syrischen Regierung, der USA und der Europäer: „Warum sollte man sich zur Bekämpfung dieses Gegners nicht zusammenschließen?“ Das syrische Volk sei kriegsmüde. Grundlegend für eine friedliche Zukunft sei eine Trennung von Staat und Religion: „Die größte Angst der Christen ist eine muslimische Regierung in Syrien.“ Er wünsche sich, dass die Christen das Land nicht verlassen. Da er sie aber nicht beschützen könne, habe er Verständnis dafür, wenn sie gingen. Er befürchte ferner, dass es Probleme zwischen den muslimischen Flüchtlingen aus Syrien und den Deutschen geben wird: „Wenn die Menschen ihr Land verlassen, werden sie immer ein bisschen konservativer. Wenn sie dann versuchen, anderen ihre Religiosität aufzudrücken, wird es gefährlich.“ Die Syrisch-Orthodoxe Kirche geht auf die im Jahr 37 nach Christus gegründete Gemeinde von Antiochien (heute Türkei) zurück und bewahrt die Muttersprache Jesu, das Aramäische. Sie gilt nach der Jerusalemer Urgemeinde als älteste Kirche und hat weltweit zwei Millionen Mitglieder. In Deutschland leben rund 100.000 in etwa 60 Gemeinden.

Als Christen achten wir Muslime, lehnen aber die Religion des Islams ab

Ein Kommentar von idea-Leiter Helmut Matthies über den Umgang der Kirche mit dem Islam.Merkwürdiges geschieht in Deutschland: Schon vor den Attentaten der jüngsten Zeit haben Migrationsforscher, zahlreiche Islamwissenschaftler, ehemalige wie religiös distanziert gewordene Muslime, ja sogar selbst prominente Imame öffentlich geäußert:

1. Der Islamismus ist vom Islam nicht zu trennen.

2. Auch wenn die überwältigende Mehrheit der Muslime friedlich ist, ist es ihre Religion nicht.Die Kirchen in weiten Teilen der Welt, besonders dort, wo es eine islamische Mehrheit gibt, wissen das nicht nur, sondern erleiden es auch mit zahlreichen Märtyrern. Nur die Kirchen in Deutschland leugnen es weithin und hartnäckig.Nun sind in Bayern innerhalb von nur einer Woche zwei entsetzliche Gewalttaten mit tödlichen Folgen durch Muslime mit Migrationshintergrund verübt worden: in Würzburg mit einem Bekennervideo, das die Tat allein mit dem Islam begründet; in Ansbach ebenfalls ausdrücklich „im Namen Allahs“. In diesem Bundesland wird die große lutherische Landeskirche von einem Landesbischof – Heinrich Bedford-Strohm – geleitet, der islamfreundlich wie kein anderer ist. Denn er gehört einem Kuratorium an, das eine Großmoschee bauen will: dem Münchner Forum für Islam. (Im Juni wurde bekannt, dass mangels Finanzen daraus erst mal nichts wird.) Ein solches Engagement gab es bisher noch nie. Die Entscheidung des Landesbischofs, hier mitzuwirken, hat für höchste Irritationen gesorgt. Denn wie kann ein Bischof sich für die Verbreitung einer ausdrücklich antichristlichen Religion einsetzen? Würde der Chef von BMW im Kuratorium zum Bau eines Autohauses von Opel mitmachen, müsste er selbstverständlich seinen Hut nehmen. Bis heute hat der Landesbischof seinen Austritt aus dem Kuratorium nicht erklärt. Wird er nach den zwei Gewalttaten von Muslimen „im Namen Allahs“ in seinem Bundesland umdenken?

Können wir eine Stärkung des islamischen Glaubens wünschen?

Haben unsere Kirchenleiter eigentlich den Koran schon einmal lesen? Wenn ja, würden sie sofort erkennnen, dass Islam und christlicher Glaube sich wie Feuer und Wasser verhalten. Denn der Islam leugnet alles, was das Christsein ausmacht: die Kreuzigung Jesu und entsprechend seine Auferstehung, die Gottessohnschaft und damit die Erlösung. Antichristlicher geht es kaum. Von daher wirkte es auch sehr irritierend, dass der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) den Muslimen für den letzten Fastenmonat Ramadan (6. Juni bis 5. Juli) eine „Stärkung im Glauben“ wünschte. Doch kann ein Christ Muslimen eine Stärkung in einem Glauben wünschen, der antisemitisch und christenfeindlich ist, der in vielen islamischen Staaten die Todesstrafe für Homosexuelle vorsieht und Frauenrechte nicht kennt? Ebenso verstörend waren Äußerungen des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister zum Ende des Ramadans, der von den Muslimen als unseren „Geschwistern“ sprach. Doch kann man von Geschwistern reden bei Menschen, die all das leugnen, was für mich als Christ heilsentscheidend ist?Die evangelische Kirche befindet sich im Blick auf den Islam seit langem – von Ausnahmen abgesehen – auf einem Irrweg, der nicht nur ihre bibeltreuen Mitglieder empört, sondern auch eine Sichtweise auf den Islam fördert, die Illusionen weckt und höchst gefährlich werden kann. Selbstverständlich haben wir als Christen Muslime zu achten und zu respektieren, aber unser dringender Wunsch muss doch sein, dass wir als Christen sie durch Worte und liebevolle Taten überzeugen und Gott bitten, sie zum Glauben an seinen Sohn zu bewegen.

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