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Menschenrechte

Abtreibungszahlen sind unvollständig

11.03.2017

Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Alexandra Linder. Screenshot: ideaHeute
Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Alexandra Linder. Screenshot: ideaHeute

Wiesbaden/Augsburg (idea) – Die Abtreibungszahlen des Statistischen Bundesamts (Wiesbaden) sind unvollständig. Davon ist die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Alexandra Linder (Weuspert/Sauerland), überzeugt. Sie fordert eine ehrliche Statistik und eine offene Debatte, wie man das Leben ungeborener Kinder besser schützen kann. Anlass sind Angaben des Statistischen Bundesamts, nach denen die Zahl der Abtreibungen 2016 bei 98.700 lag – 0,5 Prozent weniger als 2015. Sie erfolgten nur in vier Prozent aller Fälle aufgrund einer medizinischen oder kriminologische Indikation. Die „Erfolgsmeldung“, dass es seit Jahren einen Rückgang gebe, hält laut Linder keiner objektiven Überprüfung stand: Es werde verschwiegen, dass der Anteil der Abtreibungen – gerechnet auf 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter – keineswegs gesunken, sondern mit 56 Abtreibungen seit 2014 konstant sei: „In der Altersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren sind die Abtreibungen verglichen mit den Vorjahren sogar gestiegen.“ Ferner würden im Ausland vorgenommene Schwangerschaftsabbrüche nicht erfasst. Auch die sogenannte „Pille danach“ werde nicht berücksichtigt, „die immerhin bis zu fünf Tage nach dem Geschlechtsverkehr ,wirken‘ und damit sehr wohl auch Frühabtreibungen zwischen Zeugung und Einnistung verursachen kann“. Es müsse zudem darüber diskutiert werden, „warum etwa 95.000 statistisch erfasste Frauen in einem der wohlhabendsten und sichersten Länder der Welt die Tötung ihres eigenen Kindes aus ,sozialen Gründen‘ für eine Lösung halten“. ALfA mit Sitz in Augsburg hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (Berlin).

Online-Petition gegen massenhafte Abtreibungen hat über 7.200 Unterschriften

Währenddessen stößt eine Online-Petition des evangelischen Wochenmagazins ideaSpektrum (Wetzlar) gegen massenhafte Abtreibungen in Deutschland (www.aufruf-lebensrecht.de) weiterhin auf Interesse. Mittlerweile haben mehr als 7.200 Personen unterschrieben, darunter Ärzte, Unternehmer und Pastoren. Mit der Petition werden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages aufgefordert, dafür zu sorgen, dass gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts das Leben ungeborener Kinder wieder umfassend geschützt wird. Chefärzte müssten das Recht haben zu bestimmen, dass in ihrer gynäkologischen Abteilung keine Abtreibungen vorgenommen werden. Der Bundestag solle wirksame Maßnahmen ergreifen, damit die weiterhin hohen Abtreibungszahlen drastisch und dauerhaft sinken. Denn jedes ungeborene Kind sei ein unverwechselbares Geschöpf Gottes und habe ein Recht auf Leben. Zu den Unterzeichnern gehörte zuletzt auch der frühere Superintendent im Kirchenbezirk Aue, Johannes Uhlig. Er hat nach eigenen Angaben unterschrieben, weil für ihn das Recht auf Leben unantastbar ist. Uhlig ist seit Jahresbeginn Pfarrer für die „Vereinigung vom gemeinsamen Leben“ in Ottmaring bei Augsburg. Zuvor hatten bereits unter anderen der Geschäftsführer der Organisation Alpha Deutschland (sie bietet Glaubenskurse an), Alexander Graf zu Castell-Castell (Weimar), die stellvertretende ALfA-Bundesvorsitzende, Cornelia Kaminski (Fulda), der Evangelist Ulrich Parzany (Kassel), der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen und Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, (Stuttgart) und der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Frank Spatz (Kassel), unterschrieben.

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