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Menschenrechte

Notlage der Christen in Afrin nicht ignorieren!

26.01.2018

Auch der Leiter des christlichen Hilfswerkes CAPNI im Nordirak, Erzpriester Emanuel Youkhana, äußerte sich entsetzt über die neue Gewalt. Foto: idea/Wolfgang Köbke
Auch der Leiter des christlichen Hilfswerkes CAPNI im Nordirak, Erzpriester Emanuel Youkhana, äußerte sich entsetzt über die neue Gewalt. Foto: idea/Wolfgang Köbke

Afrin (idea) – Kirchenvertreter in Syrien haben die Angriffe der türkischen Armee auf die nordsyrische Stadt Afrin scharf verurteilt. In einem Offenen Brief ruft der Hauptpastor eines Kirchennetzwerks in Afrin und Kobane, Hakim Ali Ismael, die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Notlage der Kirchen in Afrin nicht zu ignorieren. Die Türkei hatte am 20. Januar Angriffe gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gestartet. Sie betrachtet diese wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation. Den Vereinten Nation zufolge sollen sich etwa 320.000 Menschen im umkämpften Gebiet aufhalten. Ismael – er ist auch Partner des christlichen Hilfswerks „Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“ (AVC/Nidda) – sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Wir können weder uns und unsere Familien beschützen noch anderen Betroffenen helfen.“ Viele christliche Familien fürchteten, dass an den Angriffen beteiligte syrische Islamisten Frauen und Kinder töten oder als Sklaven verkaufen könnten. Mehr als 200 christliche Familien seien daher in die Berge geflohen und versteckten sich dort in Höhlen. Die Versorgungslage sei angespannt. Der Sprecher des Hilfswerks, Andreas Rossel, erklärte gegenüber idea, man stelle Hilfsgütertransporte zusammen und betreue Verletzte in zwei Kliniken in Afrin.

Hilfswerk: „Unschuldige zahlen den Preis für politische Interessen“

Auch der Leiter des christlichen Hilfswerkes CAPNI im Nordirak, Erzpriester Emanuel Youkhana, äußerte sich entsetzt. Er habe gehofft, dass nach dem Sieg über den „Islamischen Staat“ (IS) nun eine Zeit des Wiederaufbaus komme. Er sei schockiert über die erneute Gewalt: „Wieder zahlen unschuldige Zivilisten den Preis für politische Interessen unter dem Vorwand, Terroristen zu bekämpfen.“

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