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Europäische Union leidet unter einem Werteverlust

23.07.2018

Es gebe in der Europäischen Union kein gemeinsames Wertefundament mehr, heißt es in dem Erklärung. Foto: pixabay.com
Es gebe in der Europäischen Union kein gemeinsames Wertefundament mehr, heißt es in dem Erklärung. Foto: pixabay.com

Fulda (idea) – Die Politik der Europäischen Union leidet unter einem Werteverlust. Das beklagt das Forum Deutscher Katholiken in einer Resolution, die auf seinem Kongress „Freude am Glauben“ am 22. Juli in Fulda verabschiedet wurde. An dem Treffen nahmen nach Angaben des Forums rund 1.000 Personen teil. Es gebe in der Europäischen Union kein gemeinsames Wertefundament mehr, heißt es in dem Erklärung. Das zeige sich bei Themen wie Ehe und Familie, Abtreibung, aktiver Sterbehilfe, bioethischer Forschung sowie in der Entwicklungs- und Migrationspolitik. Eine europäische Bürgerinitiative zum verbesserten Tierschutz mit 1,1 Millionen Unterschriften sei angenommen und in konkrete Maßnahmen umgesetzt, die Lebensschutz-Initiative „One of Us“ (Einer von uns) mit 1,9 Millionen Unterschriften hingegen verworfen worden. Das beweise, dass die Europäische Union „in ihrem derzeitigen Zustand weit davon entfernt ist, noch eine Wertegemeinschaft auf christlicher Grundlage zu sein“. Die Kongressteilnehmer sprachen sich ausdrücklich für eine „vertiefte Integration der EU“ wollen. Sie dürfe aber in ihrer konkreten Politik nicht nur auf Wachstum setzen, sondern müsse wieder eine Gemeinschaft von Staaten werden, „die auf eine christliche Gesinnung Wert legt und die Rechte und Würde des Menschen über alles stellt“.

Der Mensch sehnt sich nach Orientierung

In einer zweiten Resolution erklärt das Forum, der Mensch sehne sich in der „von Gottesferne bestimmten teuflischen Angebotspalette“ der Moderne nach Orientierung. Es ruft Christen auf, Vorbilder zu sein und selbstbewusst mit Christus zu leben. Eine „selbsternannte gesellschaftliche Elite“ biete heute als Leitgedanke die absolute Freiheit an. Doch dieser „Ego-Kult“ mache die Menschen nicht glücklich sondern unsicherer. So werde beispielsweise jede moralische Bewertung von Sexualität beseitigt. Sie werde als Ware angeboten, für die allein das Lustprinzip gelte. Kritisiert wird ferner, dass die Betreuung von Kindern ab dem ersten Lebensjahr in einer staatlichen Einrichtung gegenüber der häuslichen Erziehung finanziell gefördert werde, „obwohl insbesondere die Hirnforschung eindeutig belegt, dass Bindung vor Bildung kommt“. Eine besondere Rolle bei der Orientierungsfindung habe der (katholische) Priester, der dem Menschen als „guter Hirte“ zur Seite stehe und ihn auf seinem Weg zu Gott begleite. Das Forum Deutscher Katholiken versteht sich als eine Vereinigung „papst- und romtreuer Katholiken“ und will zu einer Neuevangelisierung in Deutschland beitragen. Zum Kuratorium gehören unter anderen der ehemalige Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, der emeritierte Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, und der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern, der Religionspädagoge Andreas Späth (Windsbach bei Ansbach). Vorsitzender des Forums ist Prof. Hubert Gindert (Kaufering bei München).

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