Ressorts
icon-logo

Frei-/Kirchen

Westfalen: Kirchenleitung plant drastische Sparmaßnahmen

26.04.2024

Eine von 442 Kirchengemeinden der westfälischen Landeskirche: die Schlosskirche im Dortmunder Stadtteil Bodelschwingh. Foto: picture alliance / ZB/euroluftbild.de | Hans Blossey
Eine von 442 Kirchengemeinden der westfälischen Landeskirche: die Schlosskirche im Dortmunder Stadtteil Bodelschwingh. Foto: picture alliance / ZB/euroluftbild.de | Hans Blossey

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen plant drastische Sparmaßnahmen. Eine entsprechende Liste soll auf einer Tagung der Landessynode am 3. und 4. Mai in Bielefeld beraten und verabschiedet werden. Das teilte die Landeskirche in einer Presseerklärung mit.

Hintergrund: Der Haushalt der Landeskirche befindet sich in einer Schieflage. Das hatte der Juristische Vizepräsident Arne Kupke im November 2023 vor der Landessynode in Bielefeld erklärt.

Für 2024 rechnet die Kirchenleitung demnach mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 548 Millionen Euro (2023: 520 Millionen Euro). Die Ausgaben der Landeskirche seien aber enorm gestiegen, etwa durch deutlich höhere Energie- und Personalkosten. Mit den erwarteten Einnahmen könne deshalb kein Haushalt beschlossen werden, der den gesetzlichen Anforderungen entspreche.

Die Kirchenleitung hatte angekündigt, ein Haushaltssicherungskonzept zu erarbeiten. Wie sie jetzt mitteilte, soll der Einsatz von Kirchensteuermitteln im Landeskirchenamt und in allen landeskirchlichen Ämtern und Werken bis 2027 um 20 Prozent gekürzt werden. Das solle u.a. durch eine Reorganisation des Landeskirchenamtes in Bielefeld erreicht werden. Dabei solle es aber weder zum Verlust wesentlicher landeskirchlicher Dienste noch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, hieß es in der Pressemitteilung.

Einsparpotenzial gebe es etwa durch den Abbau paralleler Leitungsfunktionen in landeskirchlichen Einrichtungen und im Landeskirchenamt. Eine weitere geplante Sparmaßnahme sei, den Trägeranteil an der Finanzierung der landeskirchlichen Schulen in Westfalen wesentlich zu verringern.

Einsparungen verspricht sich die Kirchenleitung außerdem von einer Neustrukturierung der Evangelischen Studierendengemeinden (ESG). Darüber hinaus werde erwogen, das Haus Landeskirchlicher Dienste in der Dortmunder Innenstadt als Tagungsort aufzugeben und einer „Nutzung zu marktüblichen Konditionen“ zuzuführen.

Die westfälische Landeskirche hat rund zwei Millionen Mitglieder (2014: 2,4 Millionen) in 442 Kirchengemeinden (2014: 514).

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

IDEA liefert Ihnen aktuelle Informationen und Meinungen aus der christlichen Welt. Mit einer Spende unterstützen Sie unsere Redakteure und unabhängigen Journalismus. Vielen Dank. 

Jetzt spenden.

4 Wochen IDEA Digital 8,50 Euro 1,00 Euro

Entdecken auch Sie das digitale Abo mit Zugang zu allen Artikeln auf idea.de