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Gewaltkriminalität: 2023 höchster Stand seit 15 Jahren

08.04.2024

Bei den Messerangriffen gab es ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Symbolbild: KI/Dall-E
Bei den Messerangriffen gab es ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Symbolbild: KI/Dall-E

Die Gewaltkriminalität in Deutschland hat 2023 den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr hervor, die Welt am Sonntag exklusiv vorab vorliegt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird die PKS am 9. April vorstellen.

Bei der Gewaltkriminalität wurden 214.099 Fälle gezählt, was an einem Zuwachs von 8,6 Prozent gegenüber 2022 entspricht. So stieg die „gefährliche und schwere Körperverletzung“ um 6,8 Prozent auf 154.541 Fälle. Das ist die bislang höchste Fallzahl.

Bei der Gewaltkriminalität haben insbesondere Raubdelikte stark zugenommen (44.857, plus 17,4 Prozent). Bei den Messerangriffen gab es ebenfalls einen deutlichen Anstieg (8.951 Fälle, plus 9,7 Prozent).

Die Gesamtzahl der Straftaten legte um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen zu. Die Zahl der Tatverdächtigen wuchs auf 2,246 Millionen (plus 7,3 Prozent). Davon besitzen 923.269 (plus 17,8 Prozent) keinen deutschen Pass. Damit sind 41 Prozent aller Tatverdächtigen ausländischer Herkunft.

Im Vergleich der 16 Bundesländer verzeichnete Berlin die meisten Straftaten pro 100.000 Einwohner (14.292). Dahinter folgen Bremen (14.170), Hamburg (12.380) und Sachsen-Anhalt (8.863). Am sichersten lebt man in Bayern (4.873).

Die Aufklärungsquote aller erfassten Straftaten lag bei 58,4 Prozent (2022: 57,3 Prozent). Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der Welt am Sonntag zum Anstieg der Gewaltkriminalität: „Konflikte werden schneller mit Fäusten statt mit Worten gelöst. Die Zündschnur ist kürzer geworden.“

Kriege und Krisen hätten die Stimmung zusätzlich angeheizt: „Das ist wie ein großes Pulverfass.“ Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) nannte als plausible Gründe etwa die Inflation, die wieder höhere Mobilität nach der Pandemie und Migrationsbewegungen.

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