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Evangelikale Bewegung geprägt: Fritz Laubach gestorben

15.04.2024

Fritz Laubach gehörte zu den großen Persönlichkeiten der evangelikalen Bewegung in Deutschland. Foto: FeG Deutschland/AW
Fritz Laubach gehörte zu den großen Persönlichkeiten der evangelikalen Bewegung in Deutschland. Foto: FeG Deutschland/AW

Er gehörte zu den großen Persönlichkeiten der evangelikalen Bewegung in Deutschland und hat sie über Jahrzehnte geprägt: Pastor Fritz Laubach. Am 14. April ist der frühere Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz im Alter von 98 Jahren in Solingen gestorben.

Er stand von 1984 bis 1991 an der Spitze des Bundes von Christen aus Landes- und Freikirchen. Bei der Vereinigung der Allianzen in Ost und West rückte der promovierte freikirchliche Theologe ins zweite Glied und wurde Stellvertreter des ersten gesamtdeutschen Allianzvorsitzenden, des sächsischen Superintendenten Jürgen Stabe (1938–2015).

Ende 1993 gab Laubach sein Mandat im Hauptvorstand der Allianz aus Altersgründen ab. Im Hauptamt war er von 1966 bis 1991 Leiter der Diakonie-Stiftung Elim in Hamburg. Laubach hatte großen Anteil daran, dass die Bezeichnung „evangelikal“ (evangeliumsgemäß) in der deutschsprachigen Welt heimisch wurde. Mit seinem 1972 erschienenen Buch „Aufbruch der Evangelikalen“ setzte sich der Begriff durch.

Noch mit 93 verfasste er einen Leitfaden zur Offenbarung des Johannes

Der Theologe veröffentlichte ferner zahlreiche Bücher zur Bibel. 2006 erschien sein Werk „Christen in der Endzeit“ (SCM Hänssler). Noch im Alter von 93 Jahren verfasste er einen Leitfaden zur Offenbarung des Johannes unter dem Titel „Gottes Weg in eine neue Welt“ (SCM Bundes-Verlag). Er bezeichnete die Offenbarung als das Hoffnungsbuch der Christen.

Laubach engagierte sich auch in Ehrenämtern: So war er von 1986 bis 1999 Vorsitzender des Hilfswerkes „Hilfe für Brüder“ und des Entwicklungsdienstes „Christliche Fachkräfte International“ (heutige Dachmarke beider Werke: Coworkers).

Bei der Konferenz für Weltmission 2005 in Stuttgart mahnte Laubach: „Wer Mission nur als christliche Sozialarbeit und Entwicklungshilfe versteht, begeht Verrat am Evangelium.“ Die Sorge um die geistliche Not habe Vorrang vor der Lösung irdischer Probleme.

In der Kriegsgefangenschaft fasste er den Entschluss, Theologie zu studieren

Der im niedersächsischen Lüchow geborene Laubach begegnete in der Kriegsgefangenschaft Christen, die gemeinsam die Bibel studierten. Daraufhin las er die ganze Heilige Schrift innerhalb von eineinhalb Jahren durch und entschloss sich, Theologie zu studieren. Danach wurde er erster Reisesekretär der Studentenmission in Deutschland.

Nach der Promotion über ein missionswissenschaftliches Thema arbeitete er als Pastor der Freien evangelischen Gemeinde in Siegen-Geisweid. Von 1959 bis 1966 lehrte er am Theologischen Seminar des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Dietzhölztal-Ewersbach (heute Theologische Hochschule Ewersbach).

Im Ruhestand gründete Laubach mit seiner Frau Renate in der Freien evangelischen Gemeinde Marburg eine Seniorenarbeit, die das Ehepaar viele Jahre leitete. Später zog es ins Bergische Land. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.


Lesen Sie hier einen Nachruf von Harmut Steeb.

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